Fahrgestell

Das wesentliche Element eines Wohnwagens ist das Fahrgestell

Anfangs wollte ich ausschließlich gebrauchte Fahrgestelle im Sinne der Energiebilanz verwenden. Das hatte leider Grenzen hinsichtlich der Zuladung, einer sicheren Termin- und Preisgestaltung, und einige praktischen Anforderungen waren nicht zu realisieren.

Mit einer Fahrgestellhöhe von ca. 1,15 m hat ein solcher Wagen eine Einstiegshöhe von ca. 1,30 m, mit einer nur 120 mm Bodendämmung.

Ein von mir ökologisch und nachhaltig gefertigter Wohnaufbau aus Holz mit einer klassischen Metall-Dachdeckung, ohne Innenausbau und Hausrat, kann durchaus 4 bis 5 Tonnen wiegen. Möbel und Innenausbau bringen zusätzlich 1 t auf die Waage. Und der Hausrat kommt oben drauf. Dieses Gewicht muss sicher und zuverlässig bewegt werden können.

Aus diesen Faktoren ergab sich ein Anforderungsprofil an das zu entwickelnde Fahrgestell:

  • ausreichende Tragfähigkeit
  • immerwährende Mobilität
  • niedrige Bauhöhe

Bei einer Traglast bis ca. 10 Tonnen können auch Lehmbaustoffe eingesetzen. Die sichere Überführung auf eigener Achse mit einem Gesamtgewicht bis 10 Tonnen ist so auch in schwierigem Gelände möglich.

Die niedrige Bauhöhe und ein barrierefreier Innenraum ist für die Reiferen unter uns und Menschen mit Behinderung ein bedeutsamer Faktor. Die Größe der Räder ist dabei entscheidend. Das erforderliche Gesamtgewicht bestimmt den Reifendurchmesser und liegt in dieser Gewichtsklasse bei ca. 72 – 75 cm.
Eine Fahrgestellhöhe von 0,88 m mit bis 12 Tonnen Gesamtgewicht ist technisch möglich.
Die Einstiegshöhe beträgt dann nur noch 1,07 m incl. 160 mm Bodendämmung.

Im Jahr 2020 habe ich beschlossen ein Fahrgestell zu entwickeln und selbst zu fertigen.

Drehschemel bis 9,5 m lang, 88 cm hoch, 10 t Traglast, Handbremse!

Ein Bekannter von mir, der die Branche kennt, meinte vor Jahren das das 1. selbstgebaute Fahrgestell 50.000.- € kostet. Niemals, auf keinen Fall, dachte ich. Der Bekannte hatte recht und es hat noch mehr gekostet aber das ist jetzt hoffentlich Geschichte. Wichtig ist mir das ich jetzt richtig gute Wagen bauen kann.

Ich verwende wenn es die Temperaturen zulassen, bestenfalls über 20° C, Schuppenpanzerfarbe von Kreidezeit als Korresionsschutz. Der Eifelturm beweist die gute Haltbarkeit dieser alten Rezeptur auf natürlichen Rohstoffen.
Bei anhaltenden Temperaturen unter 15° C, bis 8° C kann ich nur klassischen Lack verwenden. Darunter muss ich auf den Frühling warten.

Eine interessante Lösung bietet ein Wechselfahrgestell.

Das Wechselbrückensystem funktioniert im Prinzip wie im Containerfrachtverkehr. Der Container (der Wohnaufbau) wird vom Fahrgestell abgekoppelt, angehoben und auf Stahlstützen abgestellt. Das Fahrgestell kann so ohne den 3-m-breiten Aufbau gewartet und zur TÜV-Untersuchung vorgefahren werden. Korpus Aufladen und Standplatz wechseln ist dann kein Problem und für mehrere Wohnaufbauten wird nur ein Fahrgestell benötigt.

Hinweis!

Bei Wagen, die lange an einem Platz stehen, empfehle ich, die Bremsanlage zu konservieren.
Das heißt: schützen Sie alle Gummiteile vor UV-Einstrahlung, fetten Sie bewegliche Metallteile gründlich ein, entfernen Sie Flüssigkeiten wie Hydrauliköl und halten Sie die Leitungen und Anschlüsse trocken.