Das wesentliche Element eines Wohnwagens ist das Fahrgestell
Über die Vorteile von einem Wechsel-Fahrgestell mit separatem Wohnaufbau
Bisher wollte ich ausschließlich gebrauchte Fahrgestelle im Sinne der Energiebilanz verwenden. Das hat leider Grenzen hinsichtlich einer sicheren Termin- und Preisgestaltung und einige praktischen Anforderungen sind nicht zu realisieren.
Ein von mir ökologisch und nachhaltig gefertigter Wohnaufbau aus Holz mit einer klassischen Metall-Dachdeckung, ohne Innenausbau und Hausrat, kann durchaus 4 bis 5 Tonnen wiegen. Dieses Gewicht muss sicher und zuverlässig bewegt werden können.
Ein Drehschemel-Fahrgestell bietet die größtmögliche Beweglichkeit.
Ein langer Radstand (der Abstand von Achse zu Achse) schränkt die Mobilität ein.
Mit einem Radstand bis 6 m habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die gebrauchten Fahrgestelle, die ich verwende, können geschätzt bis 4,5 Tonnen sicher tragen. Auf Grund des großen Reifendurchmessers können sie mit Überbreite – auch im unwegsamen Gelände – rangiert werden.
Gebrauchte Drehschemel-Fahrgestelle sind zunehmend schwieriger zu beschaffen. Eine termingerechte Fertigung kann ich so nicht ermöglichen.
Mit einer Fahrwerkhöhe von ca. 1,15 m hat ein solcher Wagen eine Einstiegshöhe von ca. 1,30 m, mit einer 12 cm Bodendämmung unter Berücksichtigung der Gesamthöhe.
Aus diesen Faktoren ergibt sich ein neues Anforderungsprofil an das Fahrgestell:
- ausreichende Tragfähigkeit
- immerwährende Mobilität
- niedrige Bauhöhe
Bei einer Traglast bis ca. 9 Tonnen kann ich auch Lehmbaustoffe einsetzen. Lehmbaustoffe bieten hervoragende bauphysikalische Eigenschaften. Die sichere Überführung auf eigener Achse mit einem Gesamtgewicht bis 12 Tonnen ist so auch in schwierigem Gelände möglich.
Eine Lösung bietet das Wechselfahrgestell mit Wechselbrücke
Das Wechselbrückensystem funktioniert im Prinzip wie im Containerfrachtverkehr. Der Container (der Wohnaufbau) wird vom Fahrgestell abgekoppelt, angehoben und auf vier Stahlstützen abgestellt. Das Fahrgestell kann so ohne den 3-m-breiten Aufbau gewartet und zur TÜV-Untersuchung vorgefahren werden. Für mehrere Aufbauten wird nur ein Fahrgestell benötigt.
Die niedrige Bauhöhe und ein barrierefreier Innenraum ist für die Reiferen unter uns und Menschen mit Behinderung ein bedeutsamer Faktor. Die Größe der Räder ist dabei entscheidend. Das erforderliche Gesamtgewicht bestimmt den Reifendurchmesser und liegt in dieser Gewichtsklasse bei ca. 72 – 75 cm.
Eine Fahrwerkhöhe ab 0,88 m bei 12 Tonnen Gesamtgewicht ist demnach technisch zulässig.
Die Einstiegshöhe beträgt dann nur noch 1,07 m incl. 160 mm Bodendämmung.
Bei dem Wechselbrücken-Fahrgestell mit Zulassung beträgt die Einstiegshöhe ca. 1,08 m. Wechselbrückenaufbauten ohne Fahrgestell können bis auf den Boden abgesenkt werden.
Die ebenerdige Nutzung des Innenraumes (barrierefrei) auf niedrigem Niveau ist auch ein Merkmal meines Wagenkonzeptes.
Hinweis!
Bei Wagen, die lange an einem Platz stehen, empfehle ich, die Bremsanlage zu konservieren.
Das heißt: schützen Sie alle Gummiteile vor UV-Einstrahlung, fetten Sie bewegliche Metallteile gründlich ein, entfernen Sie Flüssigkeiten wie Hydrauliköl und halten Sie die Leitungen und Anschlüsse trocken.