häufige Fragen

Der Lichtstrom macht bei einer Festbeleuchtung im gesamten Wagen ca. 23 W/h aus.

In der Praxis hat sich ein Wasserkocher mit 2200 W als die effektivste Methode Wasser zu erhitzen herausgestellt . Im Winter liefert der Kaminofen „kostenlos“ warmes Wasser für den täglichen Bedarf Die Waschmaschine ist der stärkste Stromverbraucher …

Computer und TV-Geräte verbrauchen zwischen 30 und 100 W/h, das ist ganz ordentlich.

Vorweg die Anmerkung, dass meine Aussagen zu diesem Thema auf persönlichen Einschätzungen beruhen und keine Rechtsberatung darstellen.

Ob mobil oder nicht, ein Bauwagen ist ein Bauwerk das durch seine Masse (Eigengewicht) mit dem Boden verbunden ist.

Wohnen im Bauwagen, wieso ist das verboten?

Weil ein Bauwagen nicht den Anforderungen der Bauordnung entspricht:

  • Die Deckenhöhe muss laut  Bauordnung 2,40 m betragen. Mehrheitlich kommen Bauwagen konstruktionsbedingt und unter Berücksichtigung der StVO auf eine Deckenhöhe von 2,00 – 2,30 m.
  • Eine Trockentrenntoilette ist in der Bauordnung nicht vorgesehen. Bauwagen sind in der Regel nicht fest an die Infrastruktursysteme Strom, Wasser, Abwasser angeschlossen.
  • Die Wärmedämmung entspricht nicht den Anforderungen, wie sie in der Bauordnung vorgeschrieben sind.
  • Die Anforderungen an den Brandschutz gemäß der Bauordnung werden in einem Bauwagen aus Holz nicht erfüllt.

Das sind nur ein paar Beispiele, warum ein Bauwagen nicht als ein Bauwerk zum Wohnen angesehen werden kann und wird.

Das Problem liegt meiner Meinung nach schon im Flächennutzungsplan. Der Flächennutzungsplan weist z.B. Bauland (im Sinne der Bauordnung) , Grünflächen, Waldflächen, Ackerflächen, Gewerbeflächen, Mischgebiete etc, aus.. Nur was im Flächennutzungsplan ausgewiesen ist, darf auch in einem Bebauungsplan genehmigt werden.

Wohnen im Bauwagen ist noch etwas besonderes.

Deshalb muss schon im Flächennutzungsplan der Standort eines Bauwagens als Sondernutzungsfläche ausgewiesen sein. Die Bauordnung mit ihrem strengen Regelwerk greift nicht, wenn es z.B. um „besondere“ Bauweisen mit experimentellem Charakter geht.
Das is,t meiner Ansicht nach, die einzige Möglichkeit einen rechtssicheren Standplatz genehmigt zu bekommen. Die Sondernutzung durch diese spezielle Wohnform ist den zuständigen Behörden noch weitestgehend unbekannt und mit vielen rechtlichen Unwägbarkeiten verbunden.

Dass eine Gemeindevertretung lieber „die Finger davon lässt“ kann ich durchaus nachvollziehen. Es ist dann einfacher, die Wohnform zu dulden statt etwas zu genehmigen was gar nicht genehmigt werden darf. Duldung heißt im Klartext wenn irgendjemand etwas dagegen hat, muss die Behörde die „quasi Erlaubnis“ direkt widerrufen. Eine Klage vor Gericht wird immer scheitern weil ein Bauwagen keinen Wohnraum im Sinne der Bauordnung darstellt.

Erkenntnisse dieser Wohnform beruhen noch mehrheitlich auf den Erfahrungen mit den innerstädtischen Wagenburgen, der sogenannten „Subkultur“ seit den 80ern.
Deren Bestreben war es mit wenig Geld auszukommen, also auch mit wenig Ressourcen leben zu können. Nun, 40 Jahre später, wird uns quasi ein sparsamer Umgang mit Energie und unseren Ressourcen per Gesetz verordnet.

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, diese Wohnform als Experimentierfeld für Nachhaltigkeit zuzulassen. Das soll eine Sondernutzung im Flächennutzungsplan rechtfertigen.

Derzeit werden in Deutschland ca. 150.000 Container mit Genehmigung zum Wohnen und Arbeiten genutzt. Der Bedarf an Bauwagen als Wohnort liegt höher.

Im Bauwagen wohnen kann viel günstiger sein. Zu den Kosten für gemieteten Wohnraum hier ein simples Rechenbeispiel.

Nehmen wir mal an eine Mietwohnung: 45 m², 1,5 Zimmer, Küche, Bad für eine Person/Monat.

Miete: 350 € kalt, zzgl. 50 € Strom, plus 100 € Nebenkosten inkl. Heizung und Warmwasser; das sind zusammen ca. 6.000 € im Jahr, und die sind weg.

In 10 Jahren sind das 60.000 € usw.

Diese Summe steht mir nun annähernd für eine andere Lebensweise zur Verfügung. Das ist nicht besser oder schlechter, eben einfach anders und vor allem selbstbestimmt.

Für ein Bauwagen/Wohnwagen, z.B. 20m², kann man je nach Bedürfnis und Komfort zwischen 20.000 und 100.000 € ausgeben. Hinzu kommen natürlich laufende Kosten, z.B. Standgebühr/Pacht, Trinkwasser, Brennholz, Propangas und Instandhaltung. Auf die meisten der anfallenden Kosten habe ich direkten Einfluss.

… kostengünstig und anders leben

Die Haltungskosten zu minimieren kann als eine Aufgabe angesehen werden, die Kreativität zum Lebensinhalt macht. Bei einer Lebenserwartung des Mobilheims von mindestens 30 Jahren ergibt sich hier deutlich ein materielles Plus.

Die eigene Immobilie zum Mitnehmen. Hat was, oder?

Auch als ein Anlagemodell ist die Anschaffung eines Wohnwagens zu bedenken. Der Wertverlust des Euro kann ja schließlich nicht mehr ausgeschlossen werden. Wenn der Euro verliert, gewinnt der Wohnwagen. Einfach anders leben.

Autark betrieben gibt es kaum Grenzen der Nutzung. Einzig deutsches Behördenrecht, das Wohnen im Bauwagen betreffend, kann zu Einschränkungen führen. Ein Bauwagen ist ein Bauwerk und unterliegt der Bauordnung und diese ist eher konservativ ausgelegt. Doch es gibt Spielräume. Behutsames und einladendes Vorgehen mit den Behörden ist hier ratsam, denn es öffnet auf menschlicher Ebene die nötigen Türen.

Wohnen im Bauwagen

Die wirtschaftlichste Art das Haus auf Rädern zu nutzen ist das Wohnen im Bauwagen. Das Leben in so einem Bauwagen zwischen Wald und Wiesen ist ein echtes Abenteuer Der Natur so nahe und ausgesetzt zu sein, birgt einen riesigen Erfahrungsschatz. Sonne, Wind und Wasser sind elementar und bestimmen unser Leben. Sie nehmen direkten Einfluss auf unsere Handlungen:

Die Sonne: Wenn sie scheint ist viel Energie zu ernten und ein guter Zeitpunkt z.B. die Waschmaschine zu betreiben oder Brennholz mit einer Maschine zu schneiden.

Der Regen: Das Wasser gibt es umsonst, es muss nur gesammelt werden und kann bedenkenlos zum Waschen genutzt werden. Wer schon einen Garten unterhalten hat, weiß wie kostbar das Regenwasser für die Vegetation ist. Regenwasser zu lagern und zu verwenden ist aus meiner Sicht spannender als eine Serie im Fernsehen anzuschauen. Die Natur gibt uns überhaupt sinnvolle Aufgaben.

Spielraum

Waldkindergärten haben eine pädagogisch sinnvolle Aufgabe. Sie geben den Kindern die Möglichkeit tiefgreifende Erfahrungen im Umgang mit der Natur zu machen. Ein Bauwagen, naturnah aufgestellt, unterstützt diese Arbeit mit der Lagerung von Arbeitsmaterial, für die Zubereitung der Speisen, als Spielraum und Rückzug für die Kleinsten. Bei Regen und im Winter ist er ein naturnaher Aufenthaltsraum.

Arbeitsraum

Normal ist das Büro in der Stadt. Lärm, dicke Luft und rege Betriebsamkeit sind ständige Begleiter. Für sensible Menschen besteht ein erhöhtes Risiko krank zu werden.

Ein zu einem Büro konzipierter Bauwagen ist eine echte Alternative. Am Waldrand, mit Blick auf den See aufgestellt, ist er ein echter Luxus. Die pure Lebensqualität auch im Winter.

Lebensraum

Arbeit und Wohnen zu verbinden erzeugen größte Effektivität. Auch hier bietet der Einsatz mobiler Lebensräume ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Hier mein Wohnwagen und gleich gegenüber mein Atelier oder mein Büro oder … Die Frage der Mobilität bekommt geringere Dimensionen.

Vieles lässt sich mit dem Fahrrad oder E-Bike erledigen und/oder Carsharing gewinnt an Bedeutung.